Finnland Hüttenzauber mit Elch und Bär

Im Laufe des Tages individuelle Anreise zum Hotel in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Marco Polo Scout Matti nimmt die Frühankommer unter uns um 19 Uhr mit auf eine Runde durch den angesagten Designdistrikt, der nur einen Block von unserer Unterkunft entfernt liegt.

Hyvää huomenta - guten Morgen! Um 9 Uhr lernen wir den Rest unserer Truppe kennen. Zu Fuß geht's mit Matti auf Citytour: zum Marktplatz direkt am Hafen, zur orthodoxen Uspenski-Kathedrale mit ihren Zwiebeltürmen und zum schneeweißen Dom, der seit fast 200 Jahren die Stadt überragt. Insta-Time: Beim Fotoshooting springen wir über das Dach des Amos-Rex-Museums und staunen anschließend in der Oodi-Bibliothek - eine Bücherei mit nordischem Wohlfühlambiente und ohne Flüstermodus. Wir chillen langsam in den freien Nachmittag hinein ... Mattis Tipps: Besinnlich geht's in der Felsenkirche Temppeliaukio zu, wuselig im Shoppingzentrum Kamppi. Abends stimmen wir uns gemeinsam bei leckeren Dinner-Bowls auf unseren Trip in den hohen Norden ein!

Freizeit in Helsinki! Mattis guter Rat: Im Supermarkt Proviant besorgen und dann mit der Personenfähre zur Festungsinsel Suomenlinna und zu Helsinkis "neuer" Insel - erst seit ein paar Jahren ist die ehemalige Garnisonsinsel Lonna für die Allgemeinheit zugänglich und hat sich binnen kurzer Zeit zum Sommer-Hot-Spot für Picknicks auf Felsen gemausert! Oder doch in den Allas Sea Pools die finnische Liebe zur Sauna ergründen und zum Abkühlen ins Hafenbecken springen. Nur eines ist fix: Die Abfahrtszeit unseres Nachtzuges nach Rovaniemi! Im "Santa Claus Express" rollen wir komfortabel Richtung Polarkreis.

Unser Expresszug rollt durch endlose Weiten, ein Blick hinaus: Wir sind mitten in Lappland, Heimat der Sámi. Tiefe Wälder, immer wieder Seen, keine Menschenseele. Im Speisewagen duften uns auf Wunsch Kaffee und Haferbrei mit Früchten entgegen - so starten die glücklichen Locals in den Tag! In Rovaniemi wechseln wir nach elf Stunden Bahnabenteuer in den Bus: Fotostopp am Polarkreis, na klar, dann immer weiter nach Osten. Je später der Tag, desto eher wagen sich Elche aus dem Dickicht. In Salla beziehen wir für drei Nächte gemütliche Hütten. Praktisch: Wer abends nicht in einem Restaurant gebratenes Rentiersteak oder andere Sámi-Leckereien probieren möchte, kann sich in der Cottage-Küche auch prima selbst verpflegen!

Für den Outdoortag auf dem Fjell nehme man: Trekkingschuhe, Thermoskanne, Becher und Proviant! "Und logisch, klamottentechnisch ist heute Zwiebelprinzip angesagt!", grinst Matti! Mit unserem Scout wandern wir auf einem der schönsten Trails des Salla-Nationalparks (mittel, ca. 5-6 Std., ca. 350 Höhenmeter), durchqueren auf Holzbohlenwegen mystische Moore, schnuppern Fichtenwälder und machen an einer Wildnishütte Rast. Ob wir hier ein Feuer für frisch gebrühten Kaffee entfacht bekommen? Im Laufe des Nachmittags sind wir zurück bei den Cottages und wissen die privaten Saunen jeder Hütte zu schätzen!

Heute ist erst mal Ausruhen angesagt - bis zum späten Nachmittag freie Zeit, in der wir unsere Cottages und die herrliche Umgebung genießen können. Wer möchte, kann Mountainbikes mieten, im Keselmä-See ein erfrischendes Bad wagen oder im nahen Hotel den Spa-Bereich (gegen Gebühr) nutzen. Am späten Nachmittag Start zu unserem Rentier- und Paddelabenteuer. Spät kehren wir nach Salla zurück.

Kräftig gefrühstückt, dann mit dem Bus Richtung Süden - Polarkreisfoto zum Zweiten. Weiter in den wildromantischen Oulanka-Nationalpark zu den Stromschnellen von Kiutaköngäs. Mit Matti wandern wir auf der Kleinen Bärenrunde (mittel, ca. 2 Std., 150 Höhenmeter) unweit der mittlerweile wieder schwer gesicherten russischen Grenze - über Holzstege und schwankende Hängebrücken geht's zu steilen Klippen und rauschenden Wasserfällen. Noch ein paar Kilometer Fahrt, dann beziehen wir unsere Zimmer in einer gemütlichen Lodge direkt am glasklaren Joki-See. Die Mutigen testen gleich mal die Wassertemperatur bei einem Sprung ins kühle Nass! Und wer's lieber schön heiß mag, befeuert die Sauna, die in jedem Zimmer auf uns wartet.

Auch heute werden wir aktiv, denn zum Startpunkt unserer Wanderung durch die Wildnis müssen wir erst mal in Kanus über den Joki-See paddeln. Am anderen Seeufer vertäuen wir die Boote, dann führt uns Matti auf einem Rundweg (mittel, ca. 4 Std., 150 Höhenmeter) zur Spurensuche durchs Reich der Big Four: Ilves und Karhu, Ahma und Susi. Wer das ist? "Na - Luchs und Bär, Vielfraß und Wolf!", sagt er lachend. "Keine Angst, die werden uns rechtzeitig aus dem Weg gehen." Aber vielleicht erspähen wir ja irgendwo noch einen Elch auf einer Lichtung, bevor wir am Lagerfeuer das Picknick vorbereiten.

Relaxtag am See! Wer will, besucht mit Matti im nahen Kallioniemi das Elternhaus des Schriftstellers Kalle Päätalo - heute ein Museum voller Erinnerungen an seine Geschichten - oder erkundet ausgiebig den Joki-See: Die Kanus stehen uns noch den ganzen Tag zur Verfügung. Abends treffen wir uns auf Wunsch alle wieder im Restaurant unserer Lodge - oder draußen, um die nordische Sommernacht zu bestaunen.

Aufbruch zurück in die Zivilisation! Von unserem Basislager geht's in guten zwei Stunden nach Oulu, und das verspricht Action: nördlichste Großstadt des Kontinents, Austragungsort der Luftgitarren-WM und 2026 auch noch Kulturhauptstadt Europas. Klingt spannend! Matti gibt uns die Orientierung: Wir schmiegen uns an den Bauch des "gemütlichen Polizisten", bummeln durch die beschaulich wirkende Innenstadt und folgen dem nur im Sommer 2026 bestehenden Kunstpfad zu Installationen auf der Insel Pikisaari.

Oulu für jeden Geschmack! Am freien Tag können wir auf Wunsch mit Kajaks über den Fluss Oulujoki gleiten, beim Fremdenverkehrsbüro Räder mieten und zum Strand ins nahe Nallikari radeln oder ein Event aus dem aktuellen Kulturhauptstadtprogramm picken. Alternativ bietet sich eine Radtour auf Hailuoto, der größten Insel im Bottnischen Meerbusen, an (109 €, bis 4 Wochen vor Abreise buchbar): Mit Bus und Fähre geht's hinaus ins Inselparadies, das sich auf einer geführten zweistündigen Tour und der Brise zum Trotz per E-Bike erkunden lässt - Stopp am feinen Sandstrand eingeschlossen. Zurück in Oulu haben sich die meisten zum gemeinsamen Abschiedsbier verabredet!

Mit dem Expresszug geht es schon früh Richtung Flughafen Helsinki, wo gegen 15 Uhr unsere Reise endet und sich Matti von uns verabschiedet. Individuelle Abreise von dort.